Sie scheint mir vertraut als wär's schon lange her.
Ich blick in ihre Augen und wünsche mir so sehr,
zu versteh'n was ich seh, denn es ist kaum zu ertragen
ihr Blick ist seltsam kalt und stellt mir tausend Fragen.

Ihr Lächeln ist so zart, das berührt mein Herz.
Sie scheint mir wie ein Engel, nimmt von mir jeden Schmerz.
alles Leid hab ich vergessen, ich fühl' mich neugebor'n,
sie nimmt mich an der Hand und sagt: "Du bist verlor'n!"

Was bin ich bereit zu zahlen?
Welchen Preis ist sie mir wert?
Wieviel würde ich aufgeben?
Wie tief ist die Liebe, die mich verzehrt?

Ich sitze wie versteinert und kann nicht ganz versteh'n,
was sollen all die Fragen, wie weit würde ich gehn?
Ich spüre ihre Hand, die noch auf meiner ruht,
ich fühle ihre Nähe, es tut unendlich gut.
Ich betrachte ihr Gesicht im sanften Kerzenschein
und höre ihre Stimme, die sagt:" Jetzt bist Du mein!"

Was bin ich bereit zu geben?
Was wäre für mich wirklich schwer?
Was bedeutet mir ein Leben,
zu dem sie nicht dazugehört?

Ich blinzle. Panik. Der Raum wird gestürmt. Menschen mit weißen Gewändern und roten Kreuzen darauf. Bewaffnet mit Schwertern. Es fallen Schüsse. Katinka nimmt mich mit in die Dunkelheit und wir kauern uns auf den Boden. Der Anführer hält sein Kreuz vor sich, und spricht von Engeln und Wahrheit. Da beginnt Katinka zu schreien. Alle beginnen zu schreien. Werfen sich in die Ecken und es scheint, als wollten sie wie Wasser im Boden versickern. Unverständnis. Befehle. Einer dieser... Ritter... kommt auf uns zu. Sieht uns an. (Wie?) Und nimmt Katinka mit. Reißt sie aus meinen Armen und meinem Herzen. Leere.
Pandoras Box schließt sich wieder und hinter ihnen die Türe des Raumes. Ich tappere hinterher, wie ein treudoofer Hund, dem man sein Herrchen weg genommen hat. Aber ich sehe sie nicht mehr. So tappere ich wieder zurück.

Chaos. Wie nach einem Krieg. Auch Pontes Kind, der mich so dolle lieb hat, haben sie mit sich geführt. Schreie. Jemandes Füße brennen. Ich blinzle und träume nur. Einer der Ritter ist tot. Sie machen sich über ihn her. Aber dieses Grauen betrifft mich nicht. Eine Fledermaus befiehlt mir, die Türe zu öffnen und ich folge kommentarlos. Gehe ihr nach und entlasse sie in die Freiheit. Vor dem Gebäude herrscht Leere, wie in mir. Allein. Ich bin allein. Keine Katinka. Kein Malekin. Keine Josepha. Kein Thomasso. Kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Ich war nie allein. Ich war doch immer genug. Verlassenheit.
Führerlos begebe ich mich zurück zu ihnen, die mich nicht binden. Wasche artig den Boden der Türschwelle, über den sie nicht gehen können, denn heiliges Wasser hat ihn berührt.
Thomas nimmt mich beiseite. Erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden. Viel sag ich nicht. Weiß nicht wie es mir geht. Er bietet mir an, mich zu stärken, mich für den Kampf zu rüsten. Mein albernes Menschenleben, sei schneller dahin als ein... Blinzeln.
Ich sehne mich nach Sicherheit. Und weniger lockt mich die Stärke, die er mir anbietet, als die Möglichkeit, Katinka retten zu können.
"Tu was du willst! " Hat sie noch vor einer halben Stunde zu mir gesagt. " Versprich mir, dass du tust, was du willst! "
Ich will nicht sein wie Thomas, ich will... Katinka... Ich muss. Hab keine andere Wahl und etwas an Thomas ändert sich. Er gibt mir ein Versprechen, an das ich ihn erinnern werde, und bleibe schwach und wehrlos.
Ein neuer Ort. Dasselbe Spiel, ein altes Lied und nur 'ne neue Melodie.
Auch die Patrizier haben sich heute Abend zusammengefunden.
Auch sie empfingen Besuch.
Auch sie haben verloren.
Neue Blablatik und ich kann sie nicht mal mehr hassen dafür, dass sie reden während Leid geschieht. Ich bin nichts. Ich kann nichts. Nicht mal Katinka retten. Nicht mal fühlen, wo sie ist.
Ich lege mich schlafen.
Ich stehe wieder auf.
Aufbruchstimmung.
Erneut nimmt mich Thomas zu sich.
Aufnahme

Entlassung