Oben angekommen, stieg er über die Brüstung des Balkons, und dort sah er den kleinen Josef, den er gesucht hatte, und seinen großen, bösen Bruder.
Schnell lief der Ritter auf die beiden zu, doch er war zu spät, und der Bruder erschlug den armen kleinen Josef mit einem einzigen Streich seiner großen Hand. Der Ritter konnte nichts mehr tun, als den bösen Bruder zurückzudrängen und vom Turm zu stoßen. Doch Josef konnte er nicht mehr helfen, nur noch seinen kleinen, schmalen, toten Körper vom Boden aufheben und nach unten tragen, um ihn zu begraben.
Unten angekommen, stellte er fest, dass der böse Bruder bei dem Sturz vom Turm nicht gestorben war. Er hatte sich schon wieder aufgerappelt, und floh jetzt vor dem Ritter, doch er wandte sich noch einmal um, und schrie dem Ritter entgegen: 'Gegen mich hast du keine Chance!' Seine Augen blitzen, und er schüttelte die blutbeschmutze Faust gegen den Ritter, und bevor er sich abwandte und davonging, flüsterte er ihm zu 'Dich erwische ich auch noch'"]

Uns erwischt er auch noch. Ich bekomme Angst.
Josef steht, Josef geht. Voraus uns führend. Wir folgen ihm. Tip. Tap. Trip. Trap. Trapped.
Warum sind wir hier? In Kaufbeuren? Im Bezirkskrankenhaus? Beim Nebengebäude?
Because of. Georges, Josefa, Josef, Heinze und dem Schneemann.
Josef der mir flüstert.
"Ich bleibe hier!"
Dass er nicht zurückkehrt, an den Ort seines Todes. Ich kann ihn verstehen. Ich empfinde Mitleid. Es ist gut, dass wir hier sind. Es wird Zeit, dass wir neu ordnen.
Ich HABE Angst. Egal.
Wir betreten das Gebäude. Es ist so dunkel. Ich lese Dunkelheit und finde die Seiten, die mir Licht bringen und ich sehe. Bilder. Ein großer Mann, mit weißem Kittel spitzen Zähnen und großen schwarzen Knöpfen.
Auch er ist - wie - von meinem Blut. Das weiß ich. Das fürchte ich. Unser Weg führt weiter durch Gänge, Türen. Als wäre alles vorbereitet. Für uns. Man erwartet uns.
ER erwartet uns. Verbundenheit?
Eine Kerze. Puppen darum. Kleine süße lockenköpfige Puppen. Wie kleine Kinder... ausgehungerte kleine Kinder, die uns bittend ansehen, anflehen. Es IST gut, dass wir hier sind?
Ein Wispern. Mein Blut wallt. Unruhe.

  Ich sehe mich um. Dort sitzen-liegen Menschen? Schlafend? Wachend?
Meine Mutter fühlt den Puls einer Toten. Fast professionell. Ganz der Vater.
Tot. Tot sind sie. Alle sieben.
SIEBEN!
Auch sie hatten keine Uhrkasten. Ich finde es gruselig. Böser Grusel - kein schöner.
Ich muss diesen absurden Wahnsinn auf mich wirken lassen. Auf jeder Stirn steht feinsäuberlich: E-DIÄT.
Darf ich es sagen?
Darf ich es sagen?
ICH KANN ES NICHT MEHR LESEN!
Dann Schreie. Tic. Tic. Tic. Toc
Katinka nimmt mich an der Hand und zieht mich weg. Dankbar bin ich dafür. Will nicht mehr sehen.
Ein Gang. Ein Raum. Eine Tür. Verschlossen. Klar oder?
Alektro. Hieß sie so? Von - nein - wie mein Blut. Dietricht rum. Ohne Erfolg. Wir brauchen einen Schlüssel.
Tic. Tic. Tic. Tac. Ich höre die Stimme hinter der Tür.
Tic. Erinnere mich. Tac. Nürnberg. Der Malk, der Malekin so fürchtet. Andreas.
"Andreas?"
"Heinzelmännchen! Heinzelmännchen!" Dort hinter der Tür. Vergiss die Panik, vergiss die Leichen... dort braucht jemand Hilfe. Wir müssen ihm helfen. Verbundenheit?
"Der Schlüssel, wo ist der Schlüssel?" Rufe ich. Keine Antwort. Mir wird das zuviel.
Was tun?
Er leidet und ich steh da.
Die anderen nicht. Ich folge meiner Mutter. Wir suchen die Schlüssel...
Dann wechselt die Realität in einen schwarz weiß Film.
Willkommen im Reich der lebenden Toten.
Ich vergesse ganz, dass ich selbst ja nicht mehr wirklich lebendig bin und könnt schreien. Die sieben Leichen haben sich erhoben und ich... wir... sehen und umgeben von ... ZOMBIES? E-Diät Zombies mit aufgeschlitzten Kehlen.
Muss ich noch mitspielen? Ich möchte lieber nach Hause gehen.
Aber Andreas.
Die Blicke der Toten liegen auf uns. Leidend. Bittend. Mich schmerzt es im Herzen. Warum sie fürchten? Sie haben mein Mitleid verdient, denn der Schneemann hat sie gefressen.
Sie wollen von uns.
Entlassung
Aufnahme