Von
zweien, die auszogen... in Hamburg zu wohnen
Dienstag,
03.03.2004
Früh
aufstehen. Jetzt wird's wirklich ernst. Last-Minute-Gänge zu
Behörden und Banken, und dann heisst's räumen. Zum Glück
haben wir die meisten Möbel schon auseinandergenommen, und
alle unsere weltlichen Besitztümer in Kisten in eine Ecke gestapelt.
Bis auf die ca. 15 Kisten mit Büchern, Andenken und anderem
zeitweise Entbehrlichen, das wir in Garching auf demSpeicher lassen.
Jedenfalls ist es gut, dass wir schon so weit sind, denn unerwartet
kommt
um
10 Uhr Schorsch zum Helfen vorbei. Irgendwie
haben
wir da wohl eine Terminverwirrung verursacht - eigentlich wollten
wir die tagsüber verfügbaren Helfer erst morgen,
wennwir auch das Auto zum Beladen haben. Das kommt davon, wenn man
unter der Woche umzieht. Aber macht gar nix. Zu dritt schaffen wir
es, alles innerhalb von 3 Stunden in die Garage
zu tragen. Das war ja einfach. Alle anderen Helfer können wir
also wieder abbestellen. Schorsch, Du bist unser Held. An alle anderen:
danke für die Bereitschaft und die vielen Hilfsangebote trotz
komplizierten Timings!
Mittwoch,
04.03.2004
08:00
Wir holen den Transporter ab. Schon ein Riesen-Ding, und es hat
geschneit und ist glatt... Wenigstens ist das Wetter heute freundlich,
der angekündigte Schnee bleibt aus. Zuerst schlängeln
wir uns durch die Wilhelm-Hey-Straße und holen den schönen
Biedermeier-Schrank und ein paar andere Kleinigkeiten sowie Proviant
für ca. 15 Leute ab. Dann ab in die Weidachstrasse, wo mein
Vater schon auf uns wartet. Den Rest des Vormittags verbringen wir
mit der pack- und stapeltechnischen Meisterleistung, alles in den
Wagen zu stopfen. Und es geht tatsächlich rein.
Sogar ein paar Pflanzen bringen wir noch unter.
12:37
Alles ist verstaut. Wir fahren los. Obwohl ich mich mittlerweile an
den Transporter gewöhnt habe, fühle ich mich auf der Autobahn
bei hoher Geschwindigkeit schon noch recht unsicher. Vor allem, nachdem
mich die Polizei aufhält, weil ich zu schnell gefahren bin. Peinlich.
Aber ich komme mit einem blauen Auge (=20 EUR Strafe) davon. Wir haben
Glück mit dem Wetter, nur hoch im Norden regnet's mal eine halbe
Stunde, und noch viel mehr Glück mit dem Verkehr. Den einzigen
Stau bei Hannover hören wir rechtzeitig im Radio und umfahren ihn
weitläufig.
21:20
Viel früher als geplant erreichen wir die Stadtgrenze von Hamburg.
Leo schlägt vor, noch die Waschmaschine abzuholen, weil's eh fast
auf dem Weg liegt, und auch das klappt. Die Besitzerin wohnt zwar nicht
mehr da, wo wir sie suchen, ist aber nur ein paar Häuser weitergezogen,
und hilft uns trotz der späten Stunde sogar noch mit einer Sackkarre
aus.
22:27 Um halb 11 sind
Ankunft in Hoheluft. Natürlich gibt es in der Kottwitzstraße
keinen Parkplatz mehr, dafür jede Menge Kopfsteinpflaster und
dicht geparkte Autos - spaßig, da mit dem Transporter durchzufahren.
Zum Glück kann man nachts an der Hoheluftchaussee parken, und
da ist tatsächlich ein einziger Parkplatz, der lang genug für
den Lastwagen ist. Wir können kaum noch grade gehen, schleppen
aber noch die Matratze, Bettzeug und den Staubsauger nach oben,
und schaffen es tatsächlich noch, den Staub der Handwerker
zu beseitigen, bevor wir ins improvisierte Bett
fallen.
Donnerstag,
05.03.2004
Um 6h klingelt der Wecker. Wir kriechen aus dem Bett, kaufen uns beim
Bäcker an der Ecke ein Frühstück, stellen den Transporter
auf den inzwischen tatsächlich freien Parkplatz, den wir reserviert
hatten, und fangen an zu schleppen. Die erste Hürde ist die Eingangstür,
die gerade frisch gestrichen wird, d.h. wir müssen noch vorsichtiger
sein als normal. Dann vier Treppen rauf, die vierte ist auch noch ziemlich
steil. Selbst kleine leichte Sachen werden so zum völlig-aus-der-Puste-Bringer.
Gegen 10 Uhr eine freudige Überraschung: ein fremder Mann kommt,
mit einem unserer Kartons beladen durch die Tür. Er stellt sich
als Rafi vor, ist einer von den Hamburger Vampire-Spielern, den Britta
für uns 'organisiert' hat, und hilft uns "weil er weiss, wie
scheußlich es ist, alleine umzuziehen". Wow. Noch ein Held.
Jetzt geht alles viel schneller, und die Männer können
dankenswerterweise zu zweit auch die ganz schweren Sachen wie Wachmaschine
und Biedermeier-Schrank rauftragen. Am frühen Nachmittag lassen
mich Kondition und Knie im Stich, und ich überlassen den beiden
das Rauftragen komplett. Statt dessen übernehme ich die dringend
nötige Reinigung des Kühlschranks, des Boilers in der
Küche
u.ä., und bereite mich so auch gleich auf meine zukünftige
Rolle aus Hausfrau vor. Kurz nach vier sind wir tatsächlich
fertig. Alles ist oben. Sogar der Biedermeierschrank. Sogar die
Waschmaschine.
Um fünf kommen Britta und Jörn, und uns bleibt nichts zu tun,
als die vollbrachte Arbeit zu feiern. Wir begehen den Anlass im Down
Under, einem Australischen Restaurant mit hervorragenden Chicken Wings.
Sicher sind wir an dem Abend zwecks Müdigkeit nicht besonders unterhaltsam,
dafür umso hungriger. Nachdem wir mehr davon gegessen haben als
menschenmöglich scheint, fallen wir total erschossen ins Bett.
Freitag, 06.03.2004
Freitag verbringen wir mit Aufbauen der Basics. Das geht ziemlich
fix, wenn auch mit einigen Hindernissen - falsche Bohreinsätze/keine
passenden Dübel, abgenutzte Akkuschrauber-Einsätze, u.ä.
Aber die Küche wird ziemlich gut, und auch die anderen Sachen
kriegen wir richtig gemütlich hin. Vor allem die Diwan-Ecke
dekoriert Leo sehr geschickt, jetzt wirkt das ganze dank vieler
zusätzlicher Kissen und geschickter Anordnung auch richtig
orientalisch. Das Schlafzimmer
ist noch etwas provisorisch, aber wir arbeiten dran. Ein großes
Ärgernis ist, dass Ivar nicht komplett in die geplante Ecke
passt. Nicht, weil wir falsch gemessen haben, sondern wegen einer
blöden Heizungsuhr! Also wird noch ein Trip zu Ikea fällig,
um ein schmaleres Regal zu kaufen. Dafür können wir das
übriggebliebene breitere sehr gut in der Küche als Vorratsschrank
gebrauchen. Im großen und ganzen: die Wohnung ist fertig.
Ihr könnt kommen und gucken.
:)