Beide zittern meinen Schmerz und mein Verlangen... das... erträglich geworden ist. Ich sehe in ihre Augen und weiß was sie fühlt, weil ich es fühle und dieser Gedanke macht mich schwindelig und ich will sie küssen und weiter von ihr kosten, aber die Kraft, die mir noch vor einer Minute... (hundert Jahren)... gegeben war, hat mich verlassen. Ich bin schwach und hilflos. Fast wollen meine Beine nicht tun was ich ihnen sage.
Wir sitzen auf einer Bank, irgendwie ineinander gekrallt. Malekin war da und hat uns gehalten und mit uns gebebt... und auch wenn er gerade irgendwo ist... ist er ganz nah... durch meine Adern fließend... beide und ich muss absurd kichern, weil ich das so abartig schön finde.
Wir sehen uns um und denken die gleichen Gedanken. Ohne Frage. Komm näher Frau Viscardi, wir haben ein Geschenk für dich. Der Torrizögling von di Arrezo sitzt neben uns... nur ein kleines Stück... hinüber gerückt... keine Chance hätte er. Nicht gegen unseren Hunger.
Größenwahnsinnige Parasiten und ein Raum voller vorübergehender Wirte.
Lass uns spielen gehen Mutter.
Lass uns tanzen!
Gib dem Affen Zucker und wirf Holz ins Feuer.
" Was hat dir geholfen?", fragt irgendwer.
" Mutterliebe!", antworte ich irgendjemanden.
Und dann blicken wir auf und haben irgendwen zum fressen gern... der geht.
Wir kichern. Mutter und Kind. So nah. Wir sind uns so nah.
Mein Körper erinnert sich immernoch ans gerade Sterben und ich bin überflutet mit wirren lustigen Gedanken die alle ganz unartig sind. Nein. Satt bin ich noch lange nicht.
Es ist ein Funke Vernunft, der mich davon abhält... So 'ne Tradition nicht zu brechen.
Und diese absurde Lust an diesem Gefühl, dieser Rausch in dem wir schwelgen.
Gefährliches Spielchen.
Da stehen wir drei wieder beisamm'.
Jagen gehen.
Lasst uns jagen gehen, spricht er und die Vorstellung mit diesen beiden, die wir sind zu laufen zu hetzen zu erlegen uns zu suhlen und zu sättigen... Ist erregend, macht mich krank und wird mich heilen.... Wir eilen nach draußen.
Wir tanzen, rennen... bleiben stehen und warten, auf dass wir komplett sind... und spielen.
Kann sie riechen... ihren Hunger... von mir geschenkt... ihre helle Haut... wir flüstern uns Dinge zu... kleine unanständige Geschichten, wie wir einander trinken, grausame Versprechen in jeder Silbe...
 

Ich lese die Vibrationen ihrer Stimme, wenn sie lacht... meine Sinne umgarnend... mich einlullend und ich schenke ihr jedes Streichen, jedes Kratzen zurück... es IST Wahnsinn... aber anders als sie alle denken... wundervoll... ich will mich nicht halten, aber ein jeder von uns dreien, die wir sind, hat nur gerade genug für sich... gerade genug um nicht zu fallen... Nicht den Verstand zu verlieren... So nah... nur Millimeter von meinen Lippen... dann könnt ich nippen... ich bebe... ich lebe... wir leben... vibrieren... Worte die nicht mehr gesprochen werden... Verführung in einer anderen Dimension... wollen, nicht dürfen... das Denken, richtig lenken, aber sich verirrend... wir verwirren uns, das Denken verliert sich und ich will und werde nachgeben, so liebend und zärtlich wie nur ein Kind küssen kann, versinke ich in ihr, und sie in ihm und er in mir und wir sind nicht mehr drei sondern nur noch Malekin...

....Hand in Hand in Hand...Malekin zieht durchs Land...ein Verstand, eine Seele, in einem Blut, vereint... ziellos die Straßen entlang... durch die Nacht...
...ein Innenhof.... ein Pavillion.... ein Brunnen... Malekin sitzt und wartet sich in seiner Einheit liebkosend... dann öffnet sich eine Tür... dann öffnet sich ein Tor... und sie quellen hervor... schlafwandelnd... einer nach dem anderen... wir sind die Götzen und sie bringen uns den Blutzoll den sie uns schulden... eine Million... ein jeder gibt von sich in diesen Brunnen und wir warten geduldig, bis sie beendet haben und unsere Zeit beginnt... in diesem Blut will ich ertrinken und darin baden und es dann saufen... wie die Tiere... gierig ... haltlos... vornübergebeugt suhlen wir uns in dieser roten Pracht und stillen unsere Gier...

Mondkinder nennen sie uns. Die Verrückten. Wahnsinnig wären wir - sagen sie.
Doch sie wissen Nichts. Nichts.

Entlassung
Aufnahme