Die Geständnisse, die Ponte ihr entlockt, höre ich nicht... sie verschwinden in der Musik ihres Körpers. Ich will berühren. Ich will verstehen. Sie stirbt. Beinah zaghaft, als hätte ich Angst ihr weh zu tun, lege ich meine Hand auf ihren Oberschenkel. Shakana. Shakana blickt mich für eine Sekunde aus ihrem noch sehenden Augen an... Ich lese Angst darin... Angst vor noch mehr
Schmerzen...ich möchte kichern... ich möchte weinen. Aber Ponte ist ein grimmiger Liebhaber... Er vereinnahmt Shakanas gesamte Aufmerksamkeit, während er sanfte Worte spricht... und ihre Gelenke bricht...
Ich bin gefangen... bezaubert... das Vibrieren ihres Leibes... ich lese... ihr Leid... ihren Hass... ihre Angst... ihren Widerwillen... ein jedes für sich ein eigenes Buch... ich lasse mich fallen... um darin zu versinken... um zu verstehen... um zu erleben...
Mir ist als könnte ich fühlen... wie der Foltermann... nicht nur ihre Gelenke bricht... sondern auch ihren Willen.... [Ob man das bei einem Mondenkind tun sollte?]... die Welle die sich dahinter aufbaut... und in einer absurden Ahnung weiche ich zurück, als hätte ich einen Stromschlag bekommen.
Dann öffnen sich die Himmelstore und jedes gottverdammte Buch... auf dieser gottverdammten Erde fällt herab und begräbt mich unter sich. Tilt.)

Grelles Licht.
Meine Augen geschlossen.
Bum-Bum-Bum-ba-Bum. Mein Herzschlag tut was es will.
Schmerz in meine Kopf. Was ist geschehen?
Ich wage nicht, mich zu bewegen, habe das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Beklemmung. Egal was gerade geschehen ist, ich warte einfach, bis es ganz ganz sicher vorbei ist. Ich erkenne wieder. Ich bin auf dem Malk Elysium, nein? Ich zittere, will nicht denken... will nicht fühlen. Deja vu?
Wenn ich die Augen öffne, sehe ich dann Malekin und Malfeis? Will ich das sehen?
Da sind Katinkas schützende Hände... das ist gut. Aber sehen will ich noch nicht. Sie stellt besorgte Fragen. Ich fühle mich tot. Wie erschlagen. Jemand hat mich erschlagen, ich bin ganz sicher.
Ich liege auf dem Rücken, auf dem Boden, über mir Gesichter... Geister... alles Geister nur Katinka nicht. Aber reden will ich noch nicht. Ich habe Kopfweh. Alles so hell... und wo zum Teufel... bin ich hier?

Tausend Jahre später richte ich mich auf... schlage ziellos nach allem was mich berührt und sich nicht nach Katinka anfühlt.
Wo ist sie? Hat sie mich allein gelassen? Doch sie ist schon wieder da... hat Getränke für mich.
Was ist passiert? Ich will fragen... aber Katinka könnte antworten.
Wieso liege ich hier am Boden, mit Schmerzen und fühle mich krank? Wieso wirkt alles so fremd? Wieso macht mir alles, was ich betrachte gerade noch mehr Kopfweh? Der Boden schlägt nach mir... Das Licht schlägt nach mir... In diesem Wahnsinn sehe ich mich um und finde mich in der Fensterscheibe wieder... wie so oft... und sehe mich an. Am Boden kauernd. Zittern. Mein Herzschlag und mein Atem beruhigt sich langsam.
Langsam entsinne ich mich... der Umstände... irgendwie. Wo ich bin. Aber es ist ungenau.
Ich trinke gierig, was Katinka mir gebracht hat, und bin so unendlich dankbar dafür, dass sie auf mich achtet.
Ein Tölpel sitzt bei uns... Er ist es, der mich lächeln lässt. Noch nie sah ich einen Nosferatu, der das Prädikat niedlich verdient hätte. Wir reden und das Gespräch ist so kindlich schön, dass ich mich wieder wohler fühle.
Später... ich halte mich noch immer an Katinka geschmiegt... sie hat Sorgen. Das macht mich traurig. Ich will nicht dass sie sich Sorgen macht.
Josef. Mündlein. Josef. Das Tagebuch. Josef und Regensburg. Josef hat sie gesagt... sagt Katinka. Wer? Sie die Spionin. Shakana.
Sabbath - Shakana - Josef - Regensburg - Malekin - Katinka - Anna...
Langsam nicke ich... verstehe ich.
Christopher ist greifbar und Katinka spricht ihn an. Wir sollen mit ihm reden, hat Malekin gesagt. Nein?
Ich hatte mir vorgenommen, mit Christopher zu reden, wenn ich ihn sehe. Aber jetzt, da er so vor mir sitzt... bringe ich keinen Ton raus. Fühle mich so schwach und verletzlich.
Aber Katinka ist stark. Katinka weiß wohin sie gehen soll und geht.
Haben sie Verbindungen nach Hagen?
Nein. Aber er könnte wohl, wenn er wollte. Aber warum... sollte er?
Aufnahme

Entlassung