Wieder und immer wieder? Der Kreis schließt sich, die Bruchstelle des Rings ist erreicht und wir zerspringen, nur um wieder zusammengefügt zu werden, um uns erneut um uns selbst zu drehen bis wir wieder die Bruchstelle erreichen und den Kreis schließen und wieder und immer wieder zerbrechen und neu zusammenfügen können.
Nur Malekin frißt seine Kinder.

er hat mich leergetrunken und jetzt sterbe ich
nur noch ein letzter Tropfen, den er langsam, langsam auskosten will
Die Zeit treibt lustige Spielchen mit meiner Wahrnehmung, dehnt sich aus und dreht sich um mich, komm tanz mit mir, lass uns das Schauspiel meines Todes genießen, immerhin bin ich aus meiner Sicht die Hauptperson. Ich öffne die Augen und sehe mit unglaublicher Klarheit.
Kramer, der erkennt, dass der Abt sie alle, alle töten wird. Geraldine, der es nicht mehr gelingt, sich und Gregor Ponte zu verbergen. Damiroff, die sich flehentlich wünscht, dass nie wieder einer ihrer Wünsche wahr wird. Eine Hexe im schwarzen Kleid. Malfeis, der Briefschreiber. [Du!] Josefa, die alle ihre Zigaretten dafür geben würde, um nur ein Kind zu retten. Georges, der (sich an) Anna festhält. Das Tier in Annas Augen. Malekins Augen. Die Ruhe Liebe Kälte Qual in seinen Augen, als er die Entscheidung trifft. Den Pfahl in seiner Hand.
Faeselius bricht über mir zusammen.
Richtig. Falsch. Richtig? [Du... nicht!]
Malekin kniet neben seinem Vater nieder. Beugt sich über ihn. Über uns. Ich werde einen Weg finden, sagt sein Blick, und der Schmerz in seinen Augen schafft, was all die Qual nicht anrichten konnte. Der Spiegel bricht.
Malekin öffnet den Mund und schlägt seine Zähne in den Hals seines Vaters.
Und das Muster wird zerstört. Gregor Ponte wirft sich gegen ihn, schleudert ihn gegen die Wand und reißt den Pfahl aus dem Herzen des Abtes.
Hoffnung lächelt, zuckt die Schultern, und küßt mich zum Abschied.
Der Abt steht auf. Immer noch ist alles um mich herum seltsam verlangsamt. Ich bin schwach. Schrecklich durstig. Mir ist kalt.

Der Abt greift nach Malekin, und ich weiss, dass er uns töten wird, ihn und mich und Anna und alle hier und im Umkreis von mindestens fünf Kilometern, denn er ist zornig, wirklich zornig, doch er weiss nicht was Zorn bedeutet, diese kalte, verzehrende Flamme, die Vulkane zum Erlöschen und Erdbeben zum Erzittern bringt, die dem heißen, lebenden Tier in diesem toten Körper Kraft gibt, vernichtende, alles zerstörende Kraft. Er greift Malekin an!
Er schleudert ihn zu Boden. In meine Arme. Fällt über ihn her. Reißt ihn wieder hoch. Und in meiner Hand bleibt der Pfahl zurück. Malekin geht in die Knie. Der Abt folgt seiner Bewegung. Kehrt mir den Rücken. Erstarrt, als ich das Holz ohne Mühe in sein Herz treibe. Du hast es gewagt, Malekin anzugreifen!
Falsch. Richtig. Richtig?
Malekin trinkt Malekins Blut, und das ist richtig, denn nur Malekin frißt seine Kinder. Bis zur Neige und darüber hinaus. Eloi, lama sabachtami!
Durst. Ich will teilhaben, doch ich bin zu schwach, um aufzustehen.
Jemand hält meine Hand.
Anna!
We'll see how brave you are,
we'll see how fast you'll be running.
We'll see how brave you are...
Ihre Hand ist warm und lebendig und duftet so verlockend. Ist ganz nah bei mir. Ich muss sie nur noch etwas näher zu mir ziehen. Sie beugt sich zu mir herunter und ihre Haare fallen in mein Gesicht. Ich kann sie zur Seite streichen und ihren Hals sehen, kann das Blut darunter pulsieren sehen, kann hören, wie es nach mir ruft, denn du gehörst mir, du bist mein und ich bin wir sind Malekin, richtig?
Trink mich, trink mich, wer aus mir trinkt, der wird ein...
Halt! Geh weg. Halte dich fern, hüte dich, denn ich bin durstig über jede Kontrolle hinaus durstig, und wenn ich von dir koste, werde ich nie wieder aufhören, und ich bin nicht stark genug, es zu vollenden...
Nehmt sie weg von mir! Georges, bring sie hier weg!
Inständig bat Schwesterchen sein Brüderchen, nicht aus dem Fluß zu trinken. "Wenn du davon trinkst, wirst du ein Löwe, und dann wirst du mich fressen!"
Aufnahme

Entlassung