er hat mich leergetrunken
und jetzt sterbe ich
nur noch ein letzter Tropfen, den er langsam, langsam auskosten will
Die Zeit treibt lustige Spielchen mit meiner Wahrnehmung, dehnt sich aus und
dreht sich um mich, komm tanz mit mir, lass uns das Schauspiel meines Todes
genießen, immerhin bin ich aus meiner Sicht die Hauptperson. Ich öffne
die Augen und sehe mit unglaublicher Klarheit.
Kramer, der erkennt, dass der Abt sie alle, alle töten wird. Geraldine,
der es nicht mehr gelingt, sich und Gregor Ponte zu verbergen. Damiroff, die
sich flehentlich wünscht, dass nie wieder einer ihrer Wünsche wahr
wird. Eine Hexe im schwarzen Kleid. Malfeis, der Briefschreiber. [Du!]
Josefa, die alle ihre Zigaretten dafür geben würde, um nur ein Kind
zu retten. Georges, der (sich an) Anna festhält. Das Tier in Annas Augen.
Malekins Augen. Die Ruhe Liebe Kälte Qual in seinen Augen, als er die
Entscheidung trifft. Den Pfahl in seiner Hand.
Faeselius bricht über mir zusammen.
Richtig. Falsch. Richtig? [Du... nicht!]
Malekin kniet neben seinem Vater nieder. Beugt sich über ihn. Über
uns. Ich werde einen Weg finden, sagt sein Blick, und der Schmerz in seinen
Augen schafft, was all die Qual nicht anrichten konnte. Der Spiegel bricht.
Malekin öffnet den Mund und schlägt seine Zähne in den Hals
seines Vaters.
Und das Muster wird zerstört. Gregor Ponte wirft sich gegen ihn, schleudert
ihn gegen die Wand und reißt den Pfahl aus dem Herzen des Abtes.
Hoffnung lächelt, zuckt die Schultern, und küßt mich zum Abschied.
Der Abt steht auf. Immer noch ist alles um mich herum seltsam verlangsamt.
Ich bin schwach. Schrecklich durstig. Mir ist kalt.