Malekin.
Was habe ich getan?
Er wird einen Weg finden. Natürlich wird er das. Aber es gibt keinen Weg, auf dem ich ihm nicht folgen würde. Und das bedeutet... Dass ich nichts für Anna tun kann. Ich kann sie nicht in diese Welt bringen und sie dann allein lassen. Das wäre schlimmer als sie einfach nur zu töten, schlimmer als sie jemand anderem zu überlassen.
Die Erste. So haben sie mich genannt. Nie wieder. Und doch, würde ich einen weiteren Vampir schaffen, ich würde schlimmeres als Gehenna über uns bringen.
Was für ein Scherz. Was für ein Wahnsinn.
Was habe ich getan?
Kann ich einen Weg finden? Natürlich könnte ich das. Ich fahre mit dem Finger an dem Riss entlang, der sich im Fensterglas gebildet hat, drücke fester zu, drücke die innere Scheibe des Wärmedämmungsfensters gegen die äußere, und male den Riss rot nach.
Natürlich gäbe es einen Weg. So leicht... Aber ich konnte ihn schon mit der Hilfe eines Priesters nicht gehen. Wäre Selbstmord nicht Sünde, flüstert Katinka boshaft in mein Ohr.
Selbstmord würde bedeuten, nicht mehr Malekin zu sein. Und das ist unmöglich. Für mich. Und für ihn?
Was habe ich getan?
Wo also ist der Weg? Einer mit Kieselsteinen markiert, einer mit Brotkrumen, aber es muss einen dritten geben, mitten durch das Haus der Hexe, über den Fluss auf dem Rücken der Ente, und zurück zu den Eltern, die uns töten wollten...
Ich ziehe die Hand zurück. Jetzt muss ich doch Fenster putzen. Und bei Gelegenheit einen Glaser finden, der nachts arbeitet.
Doch zuerst muss ich Josefa kontaktieren. Und Herrn Krell. Ich hole Luft, umgehe das Telefon weitläufig, schalte den Computer ein und wähle mich ins Internet. Während sich die Verbindung aufbaut, bleibe ich am Fenster stehen, und zeichne mit dem Finger die Buchstaben am Fenster nach.
Malekin.
Aufnahme

Entlassung