Ich wähle den
Eingang, durch den vor Jahren die Patienten zur letzten Therapie abgeholt
wurden in schwarzen Bussen von braunen Uniformen. Mein Schlüssel
paßt. Natürlich. Ich bin M., ein neuer Wachmann der Nachtschicht.
Ein. Neuer. Kollege. Ich presse meine Gedanken in den Geist des Nachtwächters,
der mich konfrontiert. Reiße seine Gedächtnisengramme auseinander
und baue ein neues Mosaik nach meinem Geschmack. Schön. Ungestört kann ich mich
mit dem Gebäude bekannt machen. Ich achte darauf, nicht die vergangenen
Bilder und Muster über das Jetzt zu legen, so sehr sie sich aufdrängen.
Ich bin im Haupthaus, wende mich dem Block-III zu. Dem braunen Haus. Suchtforensik
(I-lfÄ!) und Forensik. Auch leere Stationen. Leer für das blinde
Auge, nicht wahr? Neue Therapieansätze erlauben vermehrt ambulante
Therapie. Zurück. Verwaltung. Labors und Ärztezimmer. Konferenzräume.
Gallerie der Professoren und Institutsleiter. Namen und Daten. Monster
oder Engel? Wir wissen die Antwort, nein? Unter den Porträts finden
sich Artikel zur Geschichte des Hauses von 1939-46. Aufarbeitung. |